Alles über Ameisen und ihr Leben

Das Reagenzglasnest

Das Reagenzglasnest:

Ein Reagenzglasnest benutzt man in der Regel für die Gründungsphase. Man kann allerdings die Kolonie so lange im RG halten, wie sie sich dort wohlfühlt und gedeiht. Wenn die Kolonie danach auf ca. 30-50 Arbeiterinnen angewachsen ist, sollte man einen Umzug dennoch nicht erzwingen, kann allerdings nachhelfen, indem man ihnen eine bessere Alternative anbietet. Reagenzgläser bekommt man in der Apotheke zu einem Preis zwischen 0,10 - 1,- Euro. Vorteile bei Reagenzgläsern ist zum einen die leichte Kontrolle der klimatischen Bedingungen und - was auch für uns wichtig ist - man kann die Königin samt Brut in den verschiedenen Stadien beobachten.

Anleitung:
In das Reagenzglas ca. 1/3 Wasser einfüllen und mit einen zusammengedrückten Wattebausch den Wassertank abtrennen, indem man ihn bis an die Wasserlinie reinschiebt. Indem man das RG umdreht sieht man, ob es dicht ist. Das Wasser sollte nicht herauslaufen, da die Oberflächenspannung die Königin an die Innenwand zieht.

Da das Reagenzglas liegend gelagert werden soll, gibt die Watte somit die benötigte Flüssigkeit an die Königin ab, die sich saugend daran bedient.

Jetzt vorsichtig die Königin in das RG führen und mit einem, etwas weniger zusammengedrückten Wattebausch verschließen, um Kondenswasserbildung zu verhindern, gleichzeitig aber eine Versorgung mit Sauerstoff zu gewährleisten. Das Klima reguliert sich im RG von selber und hält in der Regel 3-4 Monate. Da sich normalerweise die Königin in vollkommener Dunkelheit aufhält, kann man das Reagenzglas mit roter Folie verkleiden. Das Komplexauge der Ameise hat keine Empfindlichkeit für rotes Licht. D.h. Sie nimmt rot als schwarz bzw. grau wahr. Der Vorteil dabei ist, man kann Sie beobachten, ohne die Gründungsphase unnötig zu stören.

So sollte das Reagenzglas in etwa ausschauen:



Bei Arten, die claustral gründen wie z. B.Lasius niger, braucht man während der Gründungsphase nicht füttern, da die Königin ihre Flugmuskulatur abbaut und somit mit allem versorgt ist, was sie braucht.
Bei Arten, die semiclaustral gründen wie z.B. Myrmica rubra, muss man auch während der Gründungsphase füttern, weil die Königin in der Natur während der Gründung das Nest verlassen muss, um zu furagieren (also sich auf Futtersuche begeben muss).

Wenn man eine ruhige Hand hat, kann man aber schon mal ein Honig-Wasser-Gemisch o.Ä. mit einer Spritze anbieten. Die Königin wird den Tropfen direkt an der Nadelspitze einnehmen und euch somit sprichwörtlich aus der Hand fressen. Bei Arten, die claustral gründen, sollte man mit der Fütterung beginnen, sobald die ersten Arbeiterinnen geschlüpft sind. Dabei sollte auch proteinhaltige Nahrung in Form von Fliegen, Maden, etc. angeboten werden.


Auf das die Kolonie gedeihe!

Gesamt waren schon 19955 Besucher (36951 Hits) hier!
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden